Es dauert bis zu 50 Jahre und mehr bis die Zirbelkiefer zu blühen berginnt.
Beschreibung der Zirbe
Botanik & Synonyme
Volksnamen: Arbe, Arve oder Zirbel Lat: Pinus cembra Engl.: cembra Fam.: Kieferngewächse | Pinaceae
Blütezeit/Sammelzeit: Mai-Juli
Beschreibung
Der Name Zirbe leitet sich vom mittelhochdeutschen ´zirben´ ab, was so viel wie "wirbeln" oder
"sich im Kreis drehen" bedeutet, und bezieht sich auf die Zapfen.
Es dauert bis zu 50 Jahre und mehr bis die Zirbe zu blühen anfängt.
Der Standort der Zirbe ist der alpine Raum (1300 - 2850 Meter), in dem sie bis zu 25 Meter hoch
und 1000 Jahre alt werden kann. Sie ist ein immergrüner Baum und der Frosthärteste in den
Alpen (kann bis zu -43 Grad Celcius unbeschadet überstehen). Durch den zunehmenden Verlust
der geeigneten Lebensräumen, dem langsamen Wachstum und der seltenen Samenbildung zählt
sie zu den gefährdeten Nadelbaumarten (teilweise steht sie auch schon unter Naturschutz, wie
z.b. in Vorarlberg).
Ihre Kurztriebe tragen viele Büschel mit jeweils fünf Nadeln. Alle 4 - 6 Jahre verliert der Baum
seine Nadeln und bildet neue. Es dauert bis zu 50 Jahre und mehr bis sie zu blühen
anfängt. Die Blütezeit ist von Mai - Juli. Besonders an der Zirbe ist, dass die Samen erst im 2.
Jahr reifen und erst im 3. Jahr vom Baum fallen.
Die Verbreitung der Samen geschieht über Eichhörnchen, Rötelmäuse oder Spechte.
Einen grossen Beitrag liefert aber der Tannenhäher, dessen Hauptnahrungsquelle die
Zirbensamen sind. Er legt ab August zahlreiche Vorratsverstecke für den Winter an, wobei
er für diese weichen, lockeren Untergrund bevorzugt. Da der Tannhäher einige seiner Verstecke
nicht wiederfindet, wachsen aus 20 Prozent seiner gehorteten Samen, Sämlinge.
Die Zirbe geht auch Symbiosen mit verschiedenen Pilzen ( Fliegenpilz, Zirbenröhrling, Rotbauner
Milchling, Elfenbeinröhrling, Beringter Zirbenröhrling) ein, um lebensfähiger zu sein.
Die Nutzung der Zirbe
Das Zirbenholz wird wegen seiner lebhaften Zeichnung und seinem Duft gern für Möbel und
Innenausstattungen verwendet. Auch ist es als Holz in der Schnitzkunst beliebt, da es relativ
weich ist. Im alpinen Gelände wurden auch Almhütten aus der Zirbe gezimmert.
Heilwirkung des Zirbenöls
Der Duft der Zirbe soll bei Angst, Energielosigkeit, Depression und Mutlosigkeit hilfreich
sein. Eine Inhalation mit Zirbenöl wirkt positiv bei Erkältungen und Entzündungen der Nebenhöhlen, da dieses antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend ist. Die Dämpfe sind hautreinigend und lindern Kopfschmerzen.
Schon im 18. wurden Extrakte der Zirbe von Bauernärzten als Heilmittel verwendet.
Das ätherische Öl des Zirbenholzes heisst Pinosylvin.
Im Jahr 2003 machte das Joaneum Research eine Studie über die gesundheitlichen Auswirkungen von Betten aus Zirbenholz (im Vergleich zu Betten mit Sperrholzplatten). Diese ergab, dass es zu einer niedrigeren Herzfrequenz, ein höherer Vagustonus und eine bessere Abstimmung von Herzschlag und Atmung, besonders in den Kernschlafphasen, kam.
Höchstwertiges ätherisches Zirbenöl aus dem steirischen Zirbenland.
Heileigenschaften
antiseptisch (Raumluft)
mykolytisch
leicht hyperämisierend (besonders auf Atemwege)
leicht antidepressiv
psychisch stärkend
Hauptindikationen
Rhinitis
Bronchitis
Pneumonie
Inhaltsstoffe
Monoterpene | γ-Terpinen |
20-37 % α-Pinen | Myrcen |
10-30 % Limonen | Sesquiterpene |
7-10 % β-Pinen | Caryophyllen |
δ-3-Caren | Ester |
Camphen | Bornylacetat |
Terpinolen | |
Quelle: Light of Nature
Mittlerweile hat sich bei uns eine neue Form von Wellnessbehandlungen mittels der Kraft
der Zirbe etabliert. Zirbenbetten, Zirbenseife, Zirbenkissen, ätherisches Öl für den Diffuser oder Saunaaufgüsse, Zirbenbrotdosen, Zirbenholzschalen etc.
Der Preis von Zirbenholz hat sich seit 2015 verdreifacht.
Zirbenschnaps
Eine weitere Kraft der Zirbe darf man auf keinen Fall vergessen: den Zirbengeist, Zirbenschnaps
oder Zirbenlikör. Für den Zirbenschnaps legt man 3 - 4 Zapfen in 1 Liter Schnaps ein, lässt diesen mehrere Wochen stehen bis das Extrakt eine dunkelbraun-rötliche Farbe annimmt. Dannach verwendet man diesen als Heil - und/oder Genussmittel.
Wichtiger Hinweis | Disclaimer
Die Beschreibung der Kräuter und Gewürze stammt aus alten Überlieferungen und der traditionellen Volkskunde, sie sollen als Ergänzungen zur Schulmedizin verstanden werden und ersetzen nicht die ärztliche Meinung. Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.
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