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AutorenbildMike Shane

Die Kamille | Ein Kräuterportrait

Wer die goldgelben Blütenköpfchen der Kamille ansieht, kann darin - mit etwas Fantasie - die Sonne erkennen.


Kamille in voller Blüte
Kamille in voller Blüte



Beschreibung der Kamille


Botanik & Synonyme


Volksnamen: Feldkamille, Hermel, Garmille, Mägdeblume, Kummerblume Lat: Matricaria chamomilla Engl.: Chamomille, scented mayweed

Fam.: Korbblütler | Asteraceae

Blütenfarbe: weiß

Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blüten



Wer die goldgelben Blütenköpfchen der Kamille ansieht, kann darin – mit etwas Fantasie – eine Sonne erkennen. Schon den Germanen galt die Kamille als heilig: Sie weihten die Pflanze dem Lichtgott Baldur. Ebenso die Ägypter: Kamille war die Blume des Sonnengottes Re. Seit der Antike wissen Heilkundige auch um die Effekte auf die Gesundheit. So setzten sie die Arzneipflanze damals gegen Blähungen, Leberleiden und Entzündungen aller Art ein. Im Mittelalter entdeckten Kräuterkundige, dass Kamille auch gegen Atemwegserkrankungen half.


Für die Echte Kamille (von griechisch chamaímêlon, „am Boden wachsender Apfel“) bestehen bzw. bestanden viele deutschsprachigen Trivialnamen.



Blütenkopf der Kamille
Blütenkopf der Kamille


Bestimmungsmerkmale


Die echte Kamille (Chamomilla recutita/Matricaria recutita) wird zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch und treibt einen reichverzweigten Stängel aus. Die wechselständigen Blätter sehen länglich bis linealisch aus und sind zwei- bis dreifach gefiedert. Das Blütenköpfchen besteht außen aus weißen Zungenblüten und in der Mitte aus dicht gedrängten gelben Röhrenblüten. Im Gegensatz zu anderen Kamillenarten weist die echte Kamille einen hohlen Blütenboden auf und riecht charakteristisch. Die echte Kamille gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) und blüht von Mai bis September. Sie stammt aus Süd- und Osteuropa, kommt inzwischen aber in fast ganz Europa sowie Westasien vor. Die Pflanze wächst auf Äckern, Brachland und Schuttplätzen.[1]



historische Illustration der Kamille
historische Illustration der Kamille


Die Heilkräfte der Kamille


Hauptanwendung


Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie Gastritis, Enteritis, Colitis, Blähungen, krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt und Menstruationsbeschwerden. Äußerliche Anwendung findet die Echte Kamille bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege werden Inhalationen vorgenommen. Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und Spülungen vorgenommen. Von einer Anwendung des Aufgusses im Augenbereich wird abgeraten.

Die Kamillenblüten haben einen angenehmen Duft. Sie werden eingesetzt als Entzündungshemmer, zur Krampflösung, gegen Blähungen und als Magenmittel. Sie haben ebenfalls desodorierende und bakterienabschreckende Wirkung.





Die heilsamen Blüten der Kamille


Die pharmazeutische Droge der getrockneten Blütenstände wird als Matricariae flos bzw. Kamillenblüten bezeichnet. Der Gehalt an ätherischem Öl muss mindestens 4 ml pro kg getrockneter Droge betragen. Als Droge darf sie nur aus Blütenköpfchen bestehen.

Für Kamillentee werden die Blüten, das Kraut und die Samen verwendet. Besonders in romanischen Ländern wird Kamillentee als Schlaftee und als Beruhigungsmittel verwendet. Eine italienische Tee-Spezialität ist „Camomilla setacciata“, die gelben Röhrenblüten der Kamille, die gern nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen getrunken wird.



Großaufnahme von getrockneten Kamilleblüten
getrocknete Kamilleblüten


Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft Kamille?


Inhaltsstoffe aus Kamillenblüten entfalten verschiedene Effekte: Sie unterbinden die Wirkung von entzündungsfördernden Stoffen im Körper, sie hemmen das Wachstum von Bakterien, und sie entspannen verkrampfte Muskeln im Magen-Darm-Trakt.

Aufgrund der antientzündlichen, antibakteriellen und krampflösenden Eigenschaften ergeben sich für Zubereitungen aus Kamille diverse Anwendungsgebiete. Als Spülung oder Gurgellösung hilft Kamille, wenn sich das Zahnfleisch entzündet hat oder der Hals gereizt ist, zum Beispiel durch eine Erkältung. Ruft ein Infekt Schnupfen und Husten hervor, lässt sich Kamille inhalieren. In Form von Sitzbädern kann die Heilpflanze Beschwerden abmildern, die von Hämorrhoiden oder Infektionen im Anal- und Genitalbereich ausgelöst werden.





Auch Salben und Cremes enthalten Kamille. Sie können bei bakteriell bedingten Hautproblemen helfen, wie zum Beispiel Akne. Kamillentee lindert Blähungen und Völlegefühl. Ob sich Inhaltsstoffe des Krauts möglicherweise auch gegen das Reizdarmsyndrom oder entzündliche Darmkrankheiten einsetzen lassen, müssen wissenschaftliche Untersuchungen erst zeigen.



Herbar Mike Shane, Kamille
Kamille im Herbar von Mike Shane

Kamillenöl aus Matricaria recutita


Das (ätherische) Kamillenöl, oder Matricariae aetheroleum, wird durch Wasserdampfdestillation aus frischen oder getrockneten Blütenköpfchen gewonnen. Hierbei entsteht in größeren Mengen aus farblosen Vorstufen das blau gefärbte Chamazulen, das dem ganzen Öl diese Farbe verleiht. Die Anwendungsbereiche entsprechen weitgehend denen der Kamillenblüten. Auch durch Einweichen in Pflanzenöle gewonnene Auszüge aus Kamillenblüten werden als (fettes) Kamillenöl bezeichnet, die Konzentration der enthaltenen Kamillenwirkstoffe darin ist deutlich geringer als beim ätherischen Kamillenöl.

In der Aromatherapie wird das Kamillenöl für ein besseres Hautbild verwendet.[2]





Anwendungsbereiche


Afterjucken, Allergien, Asthma, Aufstoßen, Blähungen, Blasenentzündung, Blasenschwäche, Darmkoliken, Darmschleimhautentzündung, Durchfall, Ekzeme, Entzündete Wunden, Erkältung,

Erysipel, Fieber, Furunkel, Gesichtsrose, Gicht, Grippe, Geschwüre, Gürtelrose, Hämorrhoiden,

Halsentzündung, Hexenschuss, Hautunreinheiten, Husten, Infizierte Wunden, Ischias, Juckreiz,

Kopfschmerzen, Lymphknoten-Schwellungen, Magengeschwür, Magenkrämpfe,

Magenschleimhautentzündung, Mandelentzündung, Menstruationsfördernd, Menstruationsbeschwerden, Mundgeruch, Mundschleimhautentzündung, Muttermilchfördernd, Nebenhöhlenentzündung, Nervenschmerzen, Nervosität, Neuralgien,

Reizdarm, Reizmagen, Rheuma, Schnupfen, Schlaflosigkeit, Sodbrennen, Stress,

Unterleibserkrankungen, Verstopfung, Weißfluss, Wunden, Zahnfleischentzündung,

Zwölffingerdarmgeschwür



Heilwirkung


antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend,

krampflösend, schmerzlindernd, schweißtreibend, tonisierend


Inhaltsstoffe


Ätherisches Öl, Azulen, Chamazulen, Apiin, Bitterstoffe, Flavone, Gerbstoff, Gerbsäure, Harz, Cumarin, Borneol, Werg, Farnesol, Herniarin, Hyperosid, Oleanolsäure, Salicylate, Salizylsäure, Schwefel, Thujon, Umbelliferon[3]


Viel Spaß beim Sammeln


Mike & The Muse
Mike & The Muse



WICHTIGER HINWEIS | DISCLAIMER



Die Beschreibung der Kräuter und Gewürze stammt aus alten Überlieferungen und der traditionellen Volkskunde, sie sollen als Ergänzungen zur Schulmedizin verstanden werden und ersetzen nicht die ärztliche Meinung. Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.


Wir weisen darauf hin, dass


  • wir uns ausdrücklich von Heilaussagen/Heilversprechen jeder Art distanzieren.

  • alle Maßnahmen und Empfehlungen nur der Krankheitsvorbeugung und Verhütung (Prophylaxe), der Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung dienen.

  • unsere Produkte in keinem Fall eine laufende oder künftige medizinische Behandlung ersetzen.

  • notwendige Besuche bei Arzt und/oder Heilpraktiker in jedem Fall wahrzunehmen sind.


Quellennachweise:


[1] www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/kamille

[2] de.wikipedia.org/wiki/Echte_Kamille

[3] www.heilkraeuter.de/lexikon/kamille.htm






 


WICHTIGER HINWEIS | DISCLAIMER

Die Beschreibung der Kräuter und Gewürze stammt aus alten Überlieferungen und der traditionellen Volkskunde, sie sollen als Ergänzungen zur Schulmedizin verstanden werden und ersetzen nicht die ärztliche Meinung. Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der


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